Abschied von unserem Kuschelmonster
Leider mussten wir uns heute recht unerwartet von unserem Tapir-Männchen Tambo verabschieden.
Schon seit dem letzten Wochenende ging es ihm schlecht, er wirkte körperlich stark angeschlagen und zeigte eine auffällige Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute. Entgegen unserer ersten Vermutung zeigte eine sofort eingeleitete Untersuchung zwar keinen Leberschaden, aber extrem schlechte Blutwerte, die eine versteckte Entzündung vermuten ließen. Trotz einer sofort eingeleiteten Behandlung auf diese vermutete Ursache hin ging es Tambo von Tag zu Tag schlechter, so dass wir uns heute schweren Herzens entscheiden mussten, ihn gehen zu lassen.
Zu uns kam Tambo im Mai 2016 im Alter von zwei Jahren aus dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg, wo er am 28.07.2014 geboren wurde. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Rüdiger, der ein gestandener Tapirmann war, blieb Tambo Zeit seines Lebens eher schmächtig und schmal – ein Eindruck, der sicherlich auch dadurch verstärkt wurde, dass er immer ein bisschen Probleme mit der Haut und daher eine nur sehr schüttere Behaarung hatte.
Die Hautprobleme führten auch dazu, dass Tambo in den Genuss regelmäßiger, intensiver Spa-Termine kam, bei denen er mindestens einmal wöchentlich gestriegelt und mit Kokosöl eingecremt wurde – eine Behandlung, die er sehr zu schätzen wusste und immer sichtlich genossen hat.
Überhaupt hat Tambo sich bei uns als überaus ruhiger, verschmuster und unkomplizierter Zeitgenosse gezeigt. Viele Besucher und Besucherinnen konnten es bei den Mitmachfütterungen, den Kindergeburtstagen oder unseren Meet and Greets selber erleben: für Tambo gab es nichts Schöneres, als den ganzen Tag gestreichelt oder unter dem Kinn gekrault zu werden. Das forderte er manchmal sogar aktiv ein, wenn ihm die Streicheleinheiten zu kurz erschienen waren.
Auch seine Aufgabe, zum Arterhalt der Flachlandtapire beizutragen, hat er in den vergangenen Jahren vorbildlich erfüllt: von seinen 7 Gettorfer Nachkommen ist nur eines als Jungtier gestorben, alle anderen sind groß geworden und zum Großteil schon in andere Tierparks umgezogen. Und auch im Umgang mit den Jungtieren war Tambo ausgesprochen freundlich und selbst dann sehr geduldig, wenn die Kleinen mal wieder Mutter und Vater verwechselt hatten und auf der Suche nach der Milchquelle an ungeeigneter Stelle zwickten und zogen. Gar nicht selbstverständlich bei einer Tierart, bei der die Männchen normalerweise gar keinen Kontakt zu ihren Kindern haben...
So sind wir jetzt natürlich doppelt traurig, dass wir uns so früh von einem so umgänglichen und anhänglichen Tierparkbewohner verabschieden mussten. Wir hätten es uns und ihm gewünscht, noch eine längere gemeinsame Wegstrecke in Gettorf zurücklegen zu dürfen...
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